Schicksal des Eitensheimer Kameraden Paulus Mayer geklärt
Vor kurzem bekam Johanna Frontzek aus Eitensheim Post von der Deutschen Dienststelle in Berlin und vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus Kassel. Was in den Briefen stand, konnte sie zuerst nicht glauben. Hatte man doch ihren Vater, der seit Januar 1945 in Polen vermisst war, bergen können. Einen Suchantrag hatte sie beim Volksbund und dem Roten Kreuz lange gestellt. Paulus Mayer, ihr Vater, musste im Dezember 1943 nochmal in den Krieg ziehen, sie war damals knapp 4 Jahre alt und hat den Abschied nie aus ihren Gedanken verloren. Gerade um Weihnachten herum, so die Tochter, kamen mir die Bilder immer wieder vor Augen als sich der Vater von der Familie verabschiedete. Niemand konnte ahnen, dass es ein Abschied für immer war als Paulus Mayer Frau, die keine Tochter Johanna und seinen erst 6 Monate alten Sohn Paul zurücklassen musste. „Mein ganzes Leben hat mir etwas gefehlt, jetzt ist es da, der Kreis hat sich geschlossen, leider kann es mein Bruder Paul nicht mehr miterleben, er ist vor Jahren schon gestorben“, so die Tochter Johanna. Als Trost blieben uns die ganze Zeit nur die vielen Briefe des Vaters von der Front, die ihre Mutter alle sorgsam aufbewahrt hatte. Jetzt hat sich das Schicksal ihres Vaters aufgeklärt. Paulus Mayer wurde am 04.Juli 1905 in Pietenfeld geboren und heiratete im Jahre 1935 Johanna Schneider aus Enkering. Beide hatten in Eitensheim eine Anstellung bei einem Bauern gefunden und sich kennen gelernt. In Eitensheim blieben sie sesshaft. Im Dezember 1944 musste er mit seiner Einheit, dem 6. Batterie Stellungs-Werfer-Regiment 102, nach Polen, bei Januszewice in den Bezirk Petrikau, über 700 km entfernt von der Heimat. Dort fand er, so steht es im Schreiben der Deutschen Dienststelle, zwischen dem 11. und 20. Januar 1945 den Tod. Aufgrund der Erkennungsmarke aus einem, vor kurzem entdeckten, Kameradengrab in Januszewice nähe Posen, konnte zweifelsfrei festgestellt werden, dass es sich um Paulus Mayer handelt. In diesem Kameradengrab wurden die Gebeine von 80 deutschen Soldaten exhumiert und durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in den 360 km vom Bergungsort entfernten Sammelfriedhof nach Siemianowice, nähe Krakau, umgebettet. In der 3,4 Hektar großen und vom Volksbund unterhaltenen deutschen Kriegsgräberstätte, die im Oktober 1998 der Öffentlichkeit übergeben wurde, fanden bisher ca. 32.500 deutsche Kameraden ihre letzte Ruhestätte, nun auch Paulus Mayer.
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