30.12.2020 Fahnenstange und Spitze auf Vordermann gebracht

Trotz Corona: Krieger- und Soldatenverein Eitensheim bleibt aktiv

Trotz der Corona Beschränkungen steht beim Krieger und Soldatenverein Eitensheim die Zeit nicht still. Zwar sind außer der Jahreshauptversammlung die traditionell am 6. Januar stattfindet, sämtliche Veranstaltungen in diesem Jahr der Pandemie zum Opfer gefallen –aber die Vereinsführung arbeitet intensiv an verschiedenen Themen weiter.

So wurde erst vor Kurzem an der alten, historischen aus dem Jahr 1902 stammenden Vereinsfahne die Fahnenstage und die Spitze auf Vordermann gebracht. Für die Spitze (Löwe mit Befestigungskonzept) wurden ein Bänderring und eine neue Gewindehülse -zum Befestigen des Löwen- und die Anpassung des Sockels zur Fahnenstange hin beauftragt. Des Weiteren die Erneuerung des Schwertes am Löwen sowie die Anfertigung und Anbringung eines, seit lange Zeit fehlenden Kreuzes, auf der Krone des Löwen. Die Unkosten beliefen sich auf ca. 480 Euro.

Bei der Abholung der Fahne durch Vorstandsmitglieder im Fachbetrieb, wurden sie erneut auf einen „Mangel“ hinsichtlich der Fahne aufmerksam. In der Fahnenstickerei befanden sich just zu diesem Zeitpunkt nämlich mehrere Vereinsfahnen von Kriegervereinen, die allesamt ihre alten Fahnen „zurückändern“ ließen. Nach dem zweiten Weltkrieg, als Krieger- und Soldatenvereine wieder erlaubt waren, wurden nämlich sehr viele Fahnen geändert. Der Hintergrund war der, dass auf den Fahnen die Jahreszahlangaben der Kriege aus 1866 und 1870/71 standen. Die damaligen Soldaten und Krieger fühlten sich also nicht „verewigt“. Deshalb wurde auf einer Seite, in den Ecken der Fahne, die Jahreszahlen der Kriege des neuen Jahrhunderts (1914/18 und 1939/45) eingestickt. Dies ist auch auf der Fahne des Eitensheimer Vereins so geschehen; im Nachhinein wurden die Jahreszahlen geändert. Deshalb möchte der Verein seine alte Fahne auch „zurückändern“ lassen, damit dieses Stück Kulturgut wieder so aussieht wie bei seiner Anschaffung im Jahre 1902. Dieser Punkt soll in der nächsten Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern abgesegnet werden.

Wegen Corona konnte auch der Vereinsjahrtag, der immer am Volkstrauertag abgehalten wird, nicht stattfinden. Am Tag zuvor legte Vorsitzender Rudi Wecker zusammen mit der Fahnenabordnung und Bürgermeister Diepold ein Kranz zum Gedenken an die Gefallenen und vermissten Soldaten aller Kriege nieder. 75 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges hätte diese Zeremonie einen würdigeren Rahmen verdient, waren sich Bürgermeister und Vorsitzender einig. Aber die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger geht einfach vor. So wurden auch die Ehrungen für treue Mitgliedschaft im Verein in diesem Jahr anders als sonst abgehalten: Vorstandsmitglieder besuchten die Jubilare an der Haustür, übergaben die Ehrennadel mit Urkunde, sprachen den Dank und die Gratulation des Vereins aus, und mussten sich wieder verabschieden. „Wir wollten die Ehrungen auch nicht auf 2021 verschieben“, so der Vorsitzende Rudi Wecker, „denn wer weiß was im nächsten Jahr alles ist und, die Kameraden haben ja in diesem Jahr ihr Jubiläum“.

Auch die Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge stand unter dem Zeichen der Pandemie. Wir konnten dieses Jahr „Corona-bedingt“ nicht die komplette Gemeinde mit der gewohnten Haussammlung abdecken, sagt Sammlungsleiter Werner Mogl. Deshalb war der Verein gezwungen, in einigen Sammelbezirken auf das Einwerfen eines Überweisungsträgers mit Anschreiben umzustellen. „Es war klar, dass diese Art von Sammlung nicht den gewünschten Erfolg bringen wird“ betont Mogl und fügt an: „trotzdem erreichten wir ein Gesamtergebnis von 2.800 €, dies sind gut 80% der Summe von 2019. Mogl dankt allen Sammlern und Spender die es wieder ermöglicht haben eine so stattliche Summe an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge weiter zu geben.

Die Renovierung des Kriegerdenkmals ist nach Worten von Rudi Wecker das momentan größte Anliegen des Vereins. „Ein Antrag an die Gemeinde wurde bereits gestellt und der Gemeinderat kann sich vorstellen einige Vorschläge des Vereins und eines Bildhauers umzusetzen.“ So sollten unter anderem die jetzt eingemeißelten Schriften durch Bleischrift ersetzt werden. Weiter sollte anstatt des Datums an dem ein Soldat gefallen ist, dass Alter des Soldaten stehen. Zu diesem Punkt ist gerade Hans Gressmann zusammen mit dem Vorstand des Heimatvereins Willi Schneider und der Gemeinde in Abstimmung und auf der Suche, diese Daten vollumfänglich zu recherchieren. Außerdem will der Verein das Denkmal einer grundlegenden Renovierung und einer eventuellen Umgestaltung unterziehen. Zum 100-jährigen Bestehen des Denkmals im Mai 2022 sollte es dann fertig sein.

Folgende Mitglieder des Krieger- und Soldatenvereins Eitensheim wurden für ihre langjährige Treue zum Verein ausgezeichnet: Meinolf Reis, Hans Beyerle, Jürgen Seitz, Edwin Wagner und Robert Beck für 25 Jahre. Sebastian Ernst, Hans Lindermeyr, Klaus Spiegel und Uwe Schulz für 30 Jahre. Vinzenz Krapf und Walter Geck sind bereits 40 Jahre dem Verein treu. Willi Steher und der ehemalige, langjährige Schriftführer Karl-Heinz Jakob sogar schon 50 Jahre.

Stolz präsentiert sich der Löwe mit neuem Schwert und dem Kreuz auf der Krone.
Stolz präsentiert sich der Löwe mit neuem Schwert und dem Kreuz auf der Krone.
So soll die Fahne des KSV Eitensheim nach der Änderung aussehen: Die Jahreszahlen der Kriege des 18ten -Jahrhunderts sollen darauf wieder erscheinen. Gegenüber der Merentiorden und das Deutsche Kreuz.

So soll die Fahne des KSV Eitensheim nach der Änderung aussehen: Die Jahreszahlen der Kriege des 18ten -Jahrhunderts sollen darauf wieder erscheinen. Gegenüber der Merentiorden und das Deutsche Kreuz.